4 Teil 5: V-Modell-Referenz Produkte

4.3 Produkte

4.3.13 Prüfung

4.3.13.8 Prüfprotokoll Benutzbarkeit

Vorgehensbaustein

Benutzbarkeit und Ergonomie

Sinn und Zweck

Das Prüfprotokoll enthält die vom Prüfer verfassten Aufzeichungen über den Verlauf der Prüfung, die Gegenüberstellung von Ist- und Soll-Ergebnissen, sowie die Analyse der identifizierten Ist-/Soll-Abweichungen und entsprechende Lösungsvorschläge. Dabei ist darauf zu achten, dass das Prüfergebnis reproduziert werden kann.

Anzahl und Häufigkeit der Durchführung von Prüfungen und damit der Erstellung der zugehörigen Prüfprotokolle entsprechen den Vorgaben im QS-Handbuch und in den zugehörigen Implementierungs-, Integrations- und Prüfkonzepten.

Wann ist das Produkt entscheidungsrelevant?

Entscheidungspunkt

Das Produkt ist zu keinem Entscheidungspunkt entscheidungsrelevant.

Wer ist beteiligt?

Verantwortlich

Prüfer

Mitwirkend

Ergonomieverantwortlicher

Womit kann das Produkt erstellt werden?

Werkzeuge

Keine

Methoden

Keine

Welche Vorlagen sind verfügbar?

Vorlagen

Produktvorlage wird generiert.

Beispielprodukte

Keine

Wie erstellt man das Produkt?

Aktivität

Benutzbarkeit prüfen

Im Rahmen der Benutzbarkeitsprüfung soll ermittelt werden, ob eine Anwendung gebrauchstauglich ist. Es ist beispielsweise sicherzustellen, dass alle erforderlichen Informationen angezeigt werden, die Reihenfolge der Felder stimmt, die Dialogabläufe klar sind und alle Begriffe präzise formuliert wurden und für den Anwender verständlich sind.

Die Prüfung beginnt mit der Durchführung von Usability-Tests. Dabei sind zum Beispiel jedem Benutzer Anwendungsfälle, die jeweils aus der Beschreibung einer Anwendungssituation und einer Arbeitsaufgabe bestehen, auf einem gesonderten Bildschirm wie einem Notebook anzuzeigen und laut vorzulesen. Danach erfolgt, unter Anleitung und Hilfestellung eines neben der Versuchsperson sitzenden Ergonomieverantwortlichen, die Bearbeitung der jeweiligen Aufgabe durch den Benutzer. Alternativ dazu kann ein Aufgabenblatt vorgegeben werden, das von der Testperson im Verlauf des Tests abzuarbeiten ist. Probleme, offene Fragen, Wünsche, Eindrücke und Fehler sind jeweils direkt anzusprechen und zu protokollieren.

Es hat sich bewährt, vor der Durchführung des Benutzertests Expertenurteile und Expertenreviews hinsichtlich des Dialogkonzepts einzuholen und bei der Validierung zu berücksichtigen.

Während der Tests kann zum Beispiel die Methode des lauten Denkens angewendet werden, in der alles, was der Benutzer während der Aufgabenbearbeitung denkt und fühlt, laut ausgesprochen wird.

Beim Prüfen hat es sich bewährt, sich einzelne Oberflächenbestandteile, wie Eingabefelder, Listen und Menüs, vorzunehmen und dann die Angemessenheit dieser Elemente für die Nutzung zu überprüfen. Dies trifft auch für übergreifende Aspekte, wie die Fensterverschachtelung, die Anordnung der Informationen und die Verteilung der Funktionen auf Schaltflächen oder Menüs, zu.

Im Nachgang zu den Tests sind im kleinen Kreis (Ergonomieverantwortlicher und Entwickler), alle Aufzeichnungen noch einmal im Hinblick auf kritische Szenarien zu überprüfen. Probleme, offene Fragen, aber auch Entwurfsentscheidungen, die sich als gut erwiesen haben, müssen dokumentiert werden.

Im Prüfprotokoll sind die Ergebnisse der Prüffälle für die Benutzbarkeit auszuzeichnen. Die dokumentierten Ergebnisse können im weiteren Verlauf der Oberflächenimplementierung als Checkliste noch zu treffender beziehungsweise schon getroffener Entwurfsentscheidungen weiter verwendet werden.

Stellt sich heraus, dass bei der Prüfung Fehler aufgedeckt werden, sind diese zu bewerten und zu priorisieren, bevor Änderungen im Entwicklungsprozess umgesetzt werden.

Folgende Teilschritte sind dabei enthalten:

Welche Abhängigkeiten hat das Produkt?

Erzeugt durch

Systementwurf

Systemspezifikationen

Erzeugt

Das Produkt erzeugt keine weiteren Produkte.

Hängt inhaltlich ab von

Das Produkt hat keine inhaltlichen Abhängigkeiten.

4.3.13.8.1 Prüfobjekt

Es ist die eindeutig definierte identifizierbare Version des Prüfobjektes festzulegen, auf die sich die Prüfspezifikation beziehungsweise das Prüfprotokoll bezieht.

4.3.13.8.2 Prüfergebnisse

In diesem Thema werden der Verlauf der Prüfung und die dabei ermittelten Ist-Ergebnisse der Prüfung, zum Beispiel Systemausgaben, identifizierte Fehler in Dokumenten und Defizite in der Prozessdurchführung, dokumentiert und den Soll-Ergebnissen der Prüfspezifikation gegenübergestellt. Dabei ist insbesondere auch zu dokumentieren, wie das beschriebene Prüfergebnis reproduziert werden kann.

4.3.13.8.3 Ergebnisanalyse und Korrekturvorschläge

In der Ergebnisanalyse werden die beobachteten Abweichungen zwischen den Ist-Ergebnissen und den Soll-Ergebnissen inhaltlich und ursächlich analysiert. Konnte die Ursache identifiziert werden, so sollten bereits Korrekturvorschläge mit dokumentiert werden, soweit es sie gibt. Zeigt sich aus den Prüfresultaten ein bestimmter Trend im Auftreten gleichartiger Mängel, so ist dies festzuhalten und entsprechende Maßnahmen vorzuschlagen. Diese Informationen fließen in den QS-Bericht ein.

Entsprechend den Vorgaben im Projekthandbuch kann ein Prüfresultat oder Korrekturvorschlag zu einer Problemmeldung bzw. einem Änderungsantrag führen.