B Konzepte und Inhalte des V-Modell XT Bund

B.1 Grundkonzepte

B.1.1 Produktmodell

B.1.1.4 Produktprüfung und inhaltliche Produktabhängigkeiten

Das V-Modell unterstützt die Anwender durch die Konzepte zu Produktprüfungen und inhaltlichen Produktabhängigkeiten dabei, die Qualität erstellter Produktexemplare zu erhöhen.

Zwischen Produktexemplaren können inhaltliche Zusammenhänge bestehen. Diese werden durch inhaltliche Produktabhängigkeiten beschrieben. Änderungen an einem Produktexemplar können dadurch Änderungen an inhaltlich abhängigen Produktexemplaren verursachen. Bei der Qualitätssicherung ist daher nicht nur das vorliegende Produkt selbst, sondern auch seine Konsistenz zu inhaltlich abhängigen Produkten zu prüfen.

Vorgaben zur Prüfung werden im Produkt QS-Handbuch und im Implementierungs,- Integrations- und Prüfkonzept festgehalten (siehe auch Disziplin Qualitätssicherung). Das V-Modell sieht zwei Arten der Prüfung von Produktexemplaren vor: die Eigenprüfung und die Prüfung durch eine unabhängige Qualitätssicherung. Jedes Produktexemplar hat einen der Zustände in Bearbeitung, vorgelegt und fertig gestellt.

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Abbildung 4: Produktzustandsmodell

Ein Produktexemplar in Bearbeitung sollte stets einer Eigenprüfung unterzogen werden. Ist zusätzlich eine unabhängige Qualitätsprüfung durch einen Prüfer notwendig, so wechselt der Zustand auf vorgelegt. Ein Produktexemplar gilt in diesem Fall als fertig gestellt, wenn sowohl eine Eigenprüfung als auch eine notwendige unabhängige Prüfung erfolgreich gewesen sind. Ist keine unabhängige Prüfung gefordert, so wechselt der Zustand direkt auf fertig gestellt. Bei Änderungen am Produktexemplar wechselt der Zustand zurück zu in Bearbeitung.

In der Referenz Produkte werden zu jedem Produkt die inhaltlichen Produktabhängigkeiten aufgeführt. Dies unterstützt die Qualitätssicherung dabei, eine hohe Konsistenz zwischen Produktexemplaren zu erreichen.