C Referenz Produkte

C.1 Produkte

C.1.6 Qualitätssicherung

C.1.6.15 Prüfspezifikation Lieferung

Für jede Lieferung muss eine Abnahmeprüfung durchgeführt werden. Die Prüfspezifikation Lieferung ist die Grundlage für diese Abnahmeprüfung. In ihr werden alle zur Abnahme notwendigen Prüffälle und - falls die Lieferung auch Dokumente enthält - auch die notwendigen Prüfkriterien definiert.

Sie enthält die Spezifikation der Eingangskontrolle einschließlich der Überprüfung der Sollkonfiguration. Die Sollkonfiguration wird entweder vom Auftraggeber vorgeschrieben oder ist in der Lieferung enthalten, zum Beispiel in den Release Notes. Darüber hinaus enthält die Prüfspezifikation Lieferung alle zur Abnahmeprüfung notwendigen Prüffälle sowie die Prüfumgebung. Sie wird aus den im Vertrag und in den Vertragszusätzen enthaltenen Anforderungen - und nur aus diesen - erstellt. Die Abdeckung dieser Anforderungen an die Lieferung durch die Prüffälle und Prüfkriterien ist zu dokumentieren, beispielsweise in Form einer Abdeckungsmatrix.

Verantwortlich

Prüfer

Mitwirkend

IT-Service-Design-Verantwortlicher, IT-Service-Operation-Verantwortlicher, IT-Service-Transition-Verantwortlicher

Hilfsmittel

Prüfspezifikation Lieferung erstellen (Aktivität), Prüfspezifikation Lieferung(.odt|.doc)

Erzeugt durch

Systemanalyse:

Anforderungen (Lastenheft) (Abnahmekriterien), Lastenheft Gesamtprojekt (Abnahmekriterien)

Systemspezifikation:

Externe-Einheit-Spezifikation (Abnahmekriterien und Vorgehen zur Abnahmeprüfung), Externes-SW-Modul-Spezifikation (Abnahmekriterien und Vorgehen zur Abnahmeprüfung)

Inhaltlich abhängig

IT-Organisation und Betrieb:

Betriebliche Freigabeerklärung (C.2.1.47)

Lieferung und Abnahme:

Abnahmeerklärung (C.2.1.47)

Qualitätssicherung:

Prüfprotokoll Dokument, Prüfprotokoll Inbetriebnahme (C.2.1.47), Prüfprotokoll Lieferung (C.2.1.38; C.2.1.47), Prüfprotokoll Prozess, Prüfprotokoll Systemelement, Prüfspezifikation Dokument, Prüfspezifikation Inbetriebnahme (C.2.1.47), Prüfspezifikation Prozess, Prüfspezifikation Systemelement

Entscheidungsrelevant bei

Projekt beauftragt

C.1.6.15.1 Prüfobjekt

Es ist die eindeutig definierte identifizierbare Version des Prüfobjektes festzulegen, auf die sich die Prüfspezifikation beziehungsweise das Prüfprotokoll bezieht.

C.1.6.15.2 Prüfstrategie

Die Prüfstrategie beschreibt, wie die Anforderungen an das Prüfobjekt durch eine geeignete Struktur von Prüffällen in der notwendigen und geforderten Prüfungstiefe abgeprüft werden können. Dabei werden die verwendeten Prüfmethoden, wie zum Beispiel Funktionsprüfung und Stressprüfung, und Nachweismethoden, wie zum Beispiel Test, Nachweis und Demonstrator, festgelegt.

Die anzuwendende Prüfstrategie wird aus dem entsprechenden Implementierungs-, Integrations- und Prüfkonzept abgeleitet und gegebenenfalls angemessen verfeinert.

C.1.6.15.3 Prüffälle

Basierend auf der Konzeption der Prüfstrategie erfolgt in diesem Thema eine Beschreibung der einzelnen Prüffälle mit den hierfür notwendigen Informationen wie Startzustand des Systems, Prüfablauf und erwarteter Endzustand des Systems.

Besonders zu berücksichtigen sind der Abdeckungsgrad der Prüffälle sowie die Endekriterien. Der Abdeckungsgrad legt fest, wie detailliert zu prüfen ist. Die Endekriterien benennen Bedingungen, unter denen die Prüfung erfolgreich abgeschlossen ist.

C.1.6.15.4 Prüfkriterien

In den Prüfkriterien wird die Prüfmethode (beispielsweise Review, Inspektion und Interviews), der Abdeckungsgrad (zum Beispiel Stichprobenprüfung und vollständige Prüfung) sowie die formalen und inhaltlichen Prüfkriterien (wie inhaltliche Korrektheit, Einhaltung der Projektstandards, Gestaltung, Rechtschreibung) beschrieben. Zu den Prüfkriterien gehören auch die Bedingungen für das erfolgreiche beziehungsweise nicht erfolgreiche Ende der Prüfung.

C.1.6.15.5 Prüfumgebung

Die allgemeine Prüfumgebung wird bereits in den zugehörigen Implementierungs-, Integrations- und Prüfkonzepten beschrieben. In diesem Thema werden notwendige Ausgestaltungen und Erweiterungen der allgemeinen Prüfumgebung oder speziell notwendige Prüfumgebungen für das konkrete Prüfobjekt beschrieben, wie zum Beispiel ein Drehtisch mit Echtzeitbildsimulation für einen Flugkörper oder eine Autoteststrecke mit einem entsprechenden Fahrparcours.

C.1.6.15.6 Prüffallzuordnung

Die aus den Anforderungen abgeleiteten Prüffälle werden den Anforderungen zugeordnet. Das erfolgt beispielsweise mithilfe einer Abdeckungsmatrix. Hier soll sichtbar werden, ob der gewünschte Abdeckungsgrad und die Prüfqualität gegeben sind, besonders in Bezug auf die vorher festgelegte Prüfstrategie.